Aden

Aden
Aden:
Hafenstadt in Jemen.

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Aden
 
[englisch eɪdn], arabisch Ạdan,  
 1) Winterhauptstadt und Wirtschaftshafen von Jemen, am Südrand der Arabischen Halbinsel am Golf von Aden in zerklüfteter Vulkanlandschaft, 443 000 Einwohner; Universität (gegründet 1975), zwei archäologische Museen.
 
 
Die Altstadt (»Krater«) liegt im Krater eines erloschenen Vulkans. Reste der Befestigungsmauern (11. Jahrhundert) und ihrer Türme (13. Jahrhundert) sind auf den Bergen zwischen den Stadtteilen erhalten. Der städtische Ballungsraum zieht sich heute bis zur Vorstadt Scheich Osman im Norden hin und umfasst auch zahlreiche Elendsviertel.
 
 
Aden, schon seit 700 v. Chr. bekannt, war im Altertum und im Mittelalter einer der Hauptumschlagplätze im (See-)Handel zwischen Europa (Mittelmeerländer), Asien (Indien, China) und Ostafrika. Seit dem 16./17. Jahrhundert wegen seiner strategischen Bedeutung im Brennpunkt von portugiesischen, türkischen und britischen Interessen, wurde es 1538 von den Türken erobert und ab 1570/80 zur Festung ausgebaut. Ab 1609 versuchte die britische Ostindische Kompanie in Aden Fuß zu fassen, konnte aber bis zum 19. Jahrhundert den osmanischen beziehungsweise den Einfluss einheimischer jemenitisch-arabischer Stammesführer nicht brechen. 1839 besetzte die Ostindische Kompanie Aden (inzwischen nur noch ein Fischerdorf mit 1 350 Einwohner), das als Kolonie der Verwaltung Britisch-Indiens unterstellt und zu einem befestigten (Flotten-)Stützpunkt, insbesondere nach 1918, ausgebaut wurde. Nach der Eröffnung des Suezkanals (1869) wurde Aden wieder zu einer wichtigen Hafenstadt (Freihafen zur Kaffeeausfuhr). Mit der so genannten Aden Colony Order (26. 9. 1936) löste die britische Regierung Aden u.a. mit Little Aden und der Insel Perim aus der Verwaltung Britisch-Indiens heraus und erhob dieses Gebiet am 1. 4. 1937 zur Kronkolonie. Diese wurde 1963 als State of Aden, »Staat Aden« Teil der »Südarabischen Föderation«, die ihrerseits 1967 (Abzug der britischen Truppen) in der (Demokratischen) VR (Süd-)Jemen aufging, deren Hauptstadt Aden von 1967 bis zur Wiedervereinigung Jemens 1990 war. Kämpfe im Verlauf des Bürgerkrieges im Südjemen im Januar 1986 führten zu starken Zerstörungen. - Nach Ausbruch des Sezessionskrieges zwischen dem ehemaligen Nord- und Südjemen (27. 4.-4. 5. 1994) wurde die Wiederherstellung der Demokratischen Republik Jemen (Südjemen) proklamiert (21. 5. 1994) und Aden wieder zur Hauptstadt erhoben, aber am 5. 7. 1994 nach Belagerung und Bombardierung (ab 19/23. 6. 1994) von den Truppen Nordjemens eingenommen und geplündert. Aden verlor seinen Vorzugsstatus, wurde aber formell zur Winterhauptstadt Jemens erklärt.
 
 2) Golf von Aden, Teil des Indischen Ozeans, zwischen der Somalihalbinsel im Süden und der Arabischen Halbinsel im Norden.
 

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Aden: Hafenstadt in Jemen.

Universal-Lexikon. 2012.

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